Lektion 10
Text 1: Gladiatorenkämpfe
Lucius: Seid gegrüsst, Sextus und Aulus! Wohin geht ihr?
Sextus: Sei gegrüsst Lucius! Wir gehen ins Amphitheater. Komm mit uns. Heute veranstalten die Beamten einen Gladiatorenkampf.
Lucius: Mir gefällt der Gladiatorenkampf sehr, aber ich bedaure, ich habe keine Freizeit.
Daher gehen Sextus und Aulus ohne Lucius ins Amphitheater.
Im Amphitheater sind jetzt viele Menschen da, sie lachen, sie rufen.
Denn Römer mögen Gladiatorenkämpfe sehr.
Anfangs kämpft ein Gladiator mit einem Löwen.
Der Mann nähert sich vorsichtig dem Löwen. – Das wilde Tier weicht zurück, dann brüllt es mit grossem Zorn.
Plötzlich greift es den Mann an, es verwundet ihn, töte ihn.
Die Menschenmenge freut sich. Die Sklaven schleppen den zerfleischten Körper aus der Arena.
Dann gehen zwei Gladiatoren in die Arena herein.
Der Retiarius ist mit einem Netz und einem Dreizack, der Thrax mit einem Schwert bewaffnet.
Der Retiarius fängt an, den Thrax ins Netzt einzuwickeln.
Aber der Thrax befreit sich und trifft den Retiarius mit dem Schwert.
Sextus und Aulus sehen, dass viel Blut aus den Wunden heraus fliesst.
Dennoch ist die Menschenmenge nicht zufrieden:
"Greif an! Greift an! Töte! Tötet! – Warum seid ihr so ängstlich? – Warum geht ihr nicht gern in den Tod?"
Die Gladiatoren kämpfen lange. – Schliesslich tötet der Retiarius den Thrax.
Die Menschenmenge freut sich sehr, sie ruft immer wieder den Retiarius mit seinem Namen - und sie fordert neue Kämpfe.
Aulus: Ich gehe fort. Leb wohl, Sextus!
Sextus: Warum gehst du fort?
Aulus: Ich verabscheue ein so grosses Blutbad.
Sextus: Du bist dumm. Weisst du denn nicht, dass Gladiatoren schlechte Menschen sind? Sie sind Diebe, Verbrecher und Mörder. Sie sind des Todes würdig.
Oh Zeiten, oh Sitten!
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Text 2: Alypius und die Gladiatorenkämpfe
Einige Freunde laden Alypius immer wieder ein:
"Komm mit uns ins Amphitheater und betrachte den Gladiatorenkampf!" Aber Alypius verabscheut die Grausamkeit und das Morden. Die Freunde führen Alypius zu den Spielen, dennoch denkt er sich: "Auch wenn sie meinen Körper ins Amphitheater schleppen, meinen Geist und meine Augen können sie nicht zu den Spielen zerren."
Schliesslich gehen sie ins Amphitheater herein. Alypius schliesst seine Augen, er kann seine Ohren nicht schliessen: Plötzlich tritt der Geschrei des Volkes durch Alypius Ohren. Alypius öffnet die Augen, er sieht das Blut des Gladiators. Plötzlich kann er sich nicht mehr von der Grausamkeit des Spiels befreien. Schliesslich ruft er mit der Menge, er fordert das Morden.
Am folgenden Tage geht er nicht nur allein mit seinen Freunden zurück, sondern er schleppt auch andere mit sich.