Lektion 6
Marcia: Hallo Nachbar! Sei gegrüsst.
Lucius: Hallo Marcia, sei auch du gegrüsst! Was machst du?
Marcia: Ich? Ich mache nichts. Ich bin sogar noch nach der Nacht ermüdet.
Lucius: Sogar ich kann nicht in diesem Wohnblock schlafen. Immer Geschrei...
Marcia: In der Nacht arbeiten die Bäcker mit viel Lärm und hindern uns am Schlaf.
Lucius: Wir hörten nicht nur die Bäcker. Hörst du denn nicht auch die Karren, die nachts immer Bauholz durch den Stadtteil transportieren?
Marcia: Ich höre...
Lucius: Oder ein Dieb überfällt in einer dunklen Strasse irgend jemanden. – Der Arme schreit. Ich kann nicht helfen. – Bin ich etwa Hercules?
Marcia: Und dieser Theophilus! Schon zur ersten Stunde bricht er mit wütenden Worten das Schweigen, er schlägt die Schüler mit einem Rohrstock. Höre: Wieder schreien Schüler.
Tiberius: (er schaut neben Marcia aus dem Fenster) Sei gegrüsst Lucius! Dieser Lehrer! Dieses Geschrei! (er ruft mit lauter Stimme) He du, Theophilus! Schicke deine Schüler weg, schweig! Hörst du etwa nicht?
Lucius: (er schreit) Ihr Lehrer! Warum schreit ihr immer? Geht oder schweigt! Ihr seid lästig!
(Das Volk geht schon schnell durch die Strassen.)
Marcia: Dort geht Titus. – Aber siehe dort seinen Nachbar Clodius. Dieser Clodius giesst seinen Nachttopf vom Fenster herab in die enge Strasse aus! Nimm dich in Acht, Titus!
Lucius: Ich höre schon die fleissigen Handwerker arbeiten. Siehe: Händler gehen herum und loben mit lauter Stimme ihre Weine und ihre Fische.
Tiberius: Auch wir müssen arbeiten, Lucius! Geh mit mir mit!
Marcia: Auch mich ruft mein Speiselokal zum Arbeiten. Da! Jetzt bringt der Sklave Davus die Fische. Besuchst du uns nach der Arbeit, Lucius? Wir laden dich ein, mit uns zu essen!
Lucius: Ich esse gerne mit euch, Marcia. Ich danke. Ich bringe Wein mit. – Komm mit mir, Tiberius! Leb wohl, Marcia!