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Lektion 39


Lektion XXXIX:

Text 1 : Von GrÖSSe und Aussehen des neuen Germaniens

Donau und Rhein, welche einst das Gebiet Germaniens einschlossen, fliessen nun mitten durch die Felder Germaniens. Die Region Belgien, die im ersten Jahrhundert vor Christus, wie Caesar schrieb, der dritte Teil Galliens war, gehörte nun zum grössten Teil, durch Sprache und Bräuche zu Germanien. Ganz Raetien und Norichen und was auch immer zwischen Donau und Alpen lag haben die Germanen, und es gibt keine Alpen, deren dem Himmel benachbarte Gipfel die Deutschen nicht besitzen würden. Diese Überschritten in Richtung Osten nicht nur die Elbe, sondern auch die Oder und die Weichsel.
Jeder weiss, dass das Gesicht Germaniens nun sch
öner ist, als es einst war. Wir sehen überall bebaute Äcker, Weinberge, Obstgärten, lieb-liche Landhäuser, in den Bergen gelegene Burgen und mit Mauern be-festigte Städte. Die glänzenden Städte, durch die grosse Flüsse flie-ssen, sind von beiden Ufern mit starken Brücken verbunden.

 

 


Text 2 : Von der Macht Germaniens

Die Macht der Germanen ist in drei Teile geteilt. Denn die Kirchen-fürsten, weltliche Landesfürsten und freie Reichsstädte, wenn sie auch einen einzigen Kopf haben, den römischen Kaiser, so leben sie dennoch jeder nach eigenem Willen. Unter den Kirchenfürsten haben drei Erzbischöfe eine Stimme bei der Wahl des Kaisers: Mainz, Trier und Köln. Mit diesen gibt es vier andere Kurfürsten von den weltli-chen Landesfürsten. Der erste unter ihnen ist der König der Böhmen, der zweite ist der Pfalzgraf bei Rhein, der dritte der Anführer Sachsens und der vierte der Markgraf von Brandenburg.
Die Reichsstädte, die man freie nennt, werden allein dem Kaiser un-terworfen, dessen Joch gleich der Freiheit ist. Nicht fünfzig, nicht siebzig, sondern mehr als achtzig dieser Reichsstädte genossen diese Freiheit.


 

Text 3 : Über die Sitten und Lehren

Über die Sitten und Lehren muss einiges gesagt werden, damit ihr seht, dass das neue Germanien jenes alte, das Tacitus lobte, über-trifft. Weder verletzt jemand einfach das Gesetz bei euch, noch fehlt es euch an guten Gesetzen. Gäste werden mit freundlichem Ge-sichtsausdruck empfangen, aber mit besserem Herzen. Sie leben zi-vilisiert miteinander mit allen Volksstämmen.
Das Studium der Wissenschaft und aller Künste blüht bei euch. Viele grosse St
ädte in Germanien haben auch Schulen, in welchen sowohl das Rechts, als auch die Medizin, als auch die freien Künste überlie-fert werden: Köln, Heidelberg, Prag, Erfurt, Leipzig, Wien, Rostock. Wenn doch nur jemand von jenen alten aus dem Tode wieder aufer-stehen würde, wie jener Ariovistus, der im 58. Jahr nach Christus in Gallien mit Iulius Caesar gekämpft hatte, weswegen er ungeheuer grosse Truppen aus Germanien führte. Wenn dieser unser Land und unsere blühenden Städte sehen würde, wenn er die Bräuche der friedlichen Menschen sehen würde, er würde verneinen, dass dies sein Vaterland sei.

 

 
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